Ein Besuch auf dem Bauernhof.

Güntersen
Karolin und Jens Timmermann

Der Landwirtschaftsbetrieb Timmermann ist sicher jedem bekannt. Vor 5 Jahren wurde die erste Milchtankstelle Südniedersachsens eröffnet. Was eine große mediale Aufmerksamkeit mit sich brachte.

https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Adelebsen/Erste-Milchtankstelle-in-Suedniedersachsen-steht-in-Guentersen

Erfreut waren wir daher, dass uns Jens Timmermann anbot, einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Die SPD-Adelebsen mit Kreistagsabgeordneter Margrit Wolter und Bürgermeisterkandidat Holger Frase traf sich vor der Milchtankstelle. Eheleute Jens und Karolin Timmermann erklärten uns, warum auch so viele Kunden die weite Strecken auf sich nehmen, um hier Milch zu kaufen. Es handelt sich um A2-Milch. Man spricht auch von der Ursprungsmilch. Diese ist besonderes verträglich bei Laktoseintoleranz.

Neben der Milch, werden dort auch Kartoffeln, Käse, Joghurt und Eier angeboten. Alle Produkte sind regional. So haben sich 5 Milchbauern zusammengeschlossen und betreiben selber eine Käserei. Die Produkte kann man dann an der Milchtankstelle erwerben. Das Sortiment in Güntersen konnte so deutlich erweitert werden.

Insgesamt gibt es 90 Kühe, die Milch geben. Weitere 120 Rinder beherbergt der Hof. Dies füllt den Arbeitstag, berichtet das Ehepaar Timmermann. Aktuell sind zwei Auszubildende auf dem Hof, das bedeutet auch, alle aus der Familie müssen mitanpacken. Zum Hof gehören noch 600 Hühner, deren Eier man ebenfalls kaufen kann. Leider wurden viele Eier gestohlen, darum war es nun notwendig eine Kameraüberwachung aufzubauen.

Aber das sind nicht die einzigen Schwierigkeiten des Milchbetriebs. Der Milchpreis stagniert schon seit Jahren, während die Futterpreise und die Dieselkosten stetig steigen. Aufgrund von Corona ist auch der Rindfleisch-Export quasi zum Erliegen gekommen. Das macht es dem kleinen Betrieb sehr schwer. Auch die stetigen bürokratischen Veränderungen machen es schwer, Schritt zu halten.

Doch davon lassen sich Timmermanns nicht abhalten. Die Vollblut-Milchbauern und die Liebe zum Tier lassen sie weitermachen. Neue Ideen gibt es schon zur Genüge, beispielsweise das crowdfunding. Jeder kann Rindfleisch bestellen. Wenn sich genügend Personen finden und die Kuh „verkauft“ ist, wird diese geschlachtet. Dann bekommen alle Käufer eine Info und können sich ihren „Anteil“ abholen.

Einen recht Herzlichen Dank für die gewährten Einblicke in den Milchbetrieb Timmermann. Es war nicht nur ein sehr informativer, sondern auch ein sehr naturnaher Termin.