Wir nehmen den Artikel des Göttinger Tageblattes zum Anlass für einen genaueren Blick. Wie hoch sind die Schulden in Adelebsen?

Am 18.11.2022 konnten man im GT lesen, dass Adelebsen mit 1.089 Euro je Bürger verschuldet ist. So hat es das LSN auf seiner Homepage veröffentlicht.

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Aus den Statistiken kann mal für 2021 erkennen, dass Niedersachsen leider Spitzenreiter ist. Die niedersächsischen kommunalen Schulden sind 2021 um 15,9% gestiegen. Danach kommt Baden-Württemberg mit einer 13,9% Steigerung. Die Verschuldung betrug im Jahr 2021 pro Kopf 3.895 Euro, wenn man die gesamte Bundesrepublik Deutschland betrachtet. Für Niedersachsen wurde ein Wert von 4.004 Euro ermittelt. Adelebsen steht mit 1.089 Euro verhältnismäßig gut da. Damit liegen wir im Landkreis Göttingen auf dem 4. Platz bei den Einheitsgemeinden. Walkenried hat eine Verschuldung von 1039 Euro pro Kopf, Duderstadt hat 603 Euro und Gleichen hat 346 Euro.

Doch schauen wir uns die adelebser Zahlen etwas genauer an. Es leben 6.186 Personen in unserer Gemeinde. Das sind etwa 6,7 Mio Euro Schulden. Auf den gemeindlichen Kernhaushalt entfällt ein Anteil von 1,9 Mio. Euro.
Im Jahr 2015 hat die Gemeinde einen Firmenanteil an der EAM in Höhe von 5 Mio. Euro erworben. Hiervon wurden bereits mehr als eine halbe Million getilgt. Es sind noch 4.478.393 Euro offen. Die gemeindliche Wohnungs-GmbH mit ihren 44 Wohnungen hat weitere 0,3 Mio. Euro Schulden. So ergeben sich die Gesamtschulden von 6,7 Mio Euro.

Hinzu zählen müsste man nun auch noch die 7 Mio. Euro Schulden unseres Wasserverbandes VEV. Ab 2022 sind die Gemeinden verpflichtet, alle Beteiligungen in einem konsolidierten Gesamthaushalt darzustellen. Dann werden diese ausgelagerten Verbindlichkeiten auch bei uns zu Buche schlagen. Ferner wurden im Jahr 2022 weitere 1,4 Mio. Euro als Kredit für unsere Grundschule aufgenommen, damit diese saniert werden kann.

Faktisch steht die Gemeinde damit also Ende 2022 mit ca. 15 Mio. Euro Schulden da. Dies entspricht etwa 2.400 Euro pro Kopf. Im Vergleich mit anderen Gemeinden im Bundesgebiet liegen wir also noch deutlich unterhalb des Durchschnitts. Daher schauen wir mit Bedenken auf die anstehenden Haushaltsberatungen für 2023. Derzeit ist durch den von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP/Pro Barterode-Wibbecke dominierten Gemeinderat geplant, eine Neuverschuldung von 4 Mio. Euro zu beschließen.
Als SPD haben wir uns die finanzielle Stabilität unserer Gemeinde auf die Fahnen geschrieben. Wir beobachten die aktuelle Entwicklung mit Sorge und hoffen auf eine maßvolle Neuverschuldung für 2023. Das Ziel muss sein, deutlich unter der durchschnittlichen Schuldenhöhe zu bleiben. Für Adelebsen bedeutet dies, deutlich unter 23 Mio. Euro Schulden zu bleiben. Jeder Kredit muss schließlich auch zurück bezahlt werden können.